Freitag, 28. November 2014

28.11.2014 Saigon - Quer durch den Mega-Stau

Uff, das brauche ich wirklich nicht mehr!! Wahnsinn. 10 Millionen Einwohner. Max meint sogar 12 Millionen. Die Stadt ist kurz vor dem Verkehrskollaps. Rush-Hour hin oder her, hier ist es kaum einmal so ruhig, dass man schnurstracks von A nach B kommt. Ist irgendwie wie die Happy-Hour in einiges Lokalen: den ganzen Tag :-)

Das hat am Ende auch nichts mit Gewöhnung zu tun. Das nervt nur.

Dazu Rückenschmerzen. Und die Hitze. War irgendwie 'ne Quälerei.

Was haben wir gesehen? Die Kathedrale. Laut Max ein Nachbau von Notre Dame in Paris, nur kleiner. Er war wohl noch nie dort. Wir schon.

Die Ähnlichkeiten: Beides sind Kirchen. 2 Türme. Vorn und hinten. Rechts und links. Sonst nichts. Meine persönliche Meinung.

Dann das große Postamt direkt nebenan. Das war früher mal ein Bahnhof. So wie ich es verstanden habe für die Straßenbahn. Nach dem Krieg wurden aber alle Schienen entfernt und verkauft.

Kurz die Oper von außen gesehen. War eine Zeit lang das Parlament. Wurde aber ursprünglich auch als Oper gebaut. Zur Zeit läuft "Der Nußknacker".

Danach noch 2 Pagoden besichtigt. Max scheucht uns ganz schön. Er wirkt unkonzentiert und fahrig und spult sein Programm runter. Er ist auch mehr an Deutschland und der deutschen Sprache interessiert, als an seinem Job. Max hat in Vietnam Germainstik studiert und war bereits 4 Wochen in Düsseldorf als Au Pair. Wurde aber frühzeitig nach Hause geschickt, weil er sich mit dem Kind und der Familie nicht verstanden hat. Nun ja, vielleicht liegt es ja auch an ihm ......

Er möchte Touristik in Deutschland studieren und spart für die Ausreisegenehmigung. Er muss 8.000 € auf einem Bankkonto nachweisen können, um wieder ausreisen zu dürfen. Große Herausforderung.

Bei den Fahrten von einem Stau zum Nächsten erfahren wir so ein paar grundlegende Dinge.

Ein chinesisches Moped kostet 400 €, ein koreanisches 800 € und ein japanisches 1.200 €. Auf Autos gibt es eine Luxussteuer von 100%. Hammer. Und auf deutsche Fabrikate wie Audi, Mercedes und BMW sogar 200 %. Der Einkaufspreis entspricht ungefähr dem in Deutschland. D.h. ein Auto ist doppelt bzw. dreimal so teuer wie bei uns.

Bezin kostet ungefähr 0,8 € pro Liter

Eigentlich besteht Vietnam aus 3 Ländern: Nordvietnam, Zentral-Vietnam und Süd-Vietnam. D.h. es bestehen im Land innere Konflikte und auch in der Sprache macht es sich bemerkbar. So meint Max, dass er weder in Zentral- noch in Nord-Vietnam die Menschen verstehen kann (naja im Norden 20%). Der Norden versteht aber den Süden, aber ebenfalls Zentral-Vietnam nicht. Wen die aber verstehen war unklar.

Südvietnam war ursprünglich eine Provinz von Kambodscha und wurde den Vietnamesen als Dank für ihre Unterstützung im Kampf gegen Tailand geschenkt.

Auf den Kautschuk-Plantagen nahe Cu Chi wird hauptsächlich nachts gearbeitet. Zunächst wegen der großen Hitze, aber auch, weil die Bäume dann mehr Saft abgeben. Der Job ist auf dauer aber brandgefährlich mit einem erhöhten Lungenkrebs Risiko. Max meint, dass man Plantagenarbeiter an der außergewöhnlich hellen Haut erkennen kann. Und daran, dass sie alle schlank sind. Auch, wenn sie vorher etwas kräftiger waren. Es sind wohl die abgesonderten Dämpfe des Kautschuks. Muss ich mal nachschlagen.

Zwischendurch noch 2 Pagoden besichtigt und ein bisschen etwas über Religion in Vietnam gelernt. 80% der Vietnamen lassen sich "religionslos" in den Ausweis schreiben, da es zwar auf der einen Seite frei ist, aber auf der anderen Seite man von bestimmten Jobs (z.B. Beamter) ausgeschlossen wird, wenn man einer Religion angehört. Dann noch ein paar Unterschiede zum nördlichen und südliche Buddhismus und Rituale in den Pagoden gehört.

Dann ab in den Präsidentenpalast. Also der Präsidentenpalast des Präsidenten von Süd-Vietnam bis zur Eroberung durch den Norden. (war das im April 1975 oder 1978?)

Heute ist der Palast (wurde nach Zerstörung von 1960-1966 wieder aufgebaut, allerdings nicht als Nachbau) für den Publikumsverkehr geöffnet. Mitsamt Hubschrauber auf dem Dach und Bunker.

Um 14.00 Uhr dann endlich mal Pause, um etwas zu essen. Er schleppt uns in einem Einkaufszentrum in den Food-Court. Ok, wir schlucken das mal. Morgen geht es raus aufs "Land", dann geht's wieder "normal" zu.

Am Ende noch das Kriegsmuseum. Simone will sich das nicht antun.

Ja ein paar gruselige Fotos zu Tod und Verstümmelung gibt es schon. Dazu Waffen, Helden, Gräueltaten und Foltermethoden.

Ich bin im Schnelldurchgang durch, weil Max schon ungeduldig war (Simone meint: wie immer). Allerdings hat mir mein Rücken auch wenig Spielraum gelassen. Ich denke ich werde nach dem Urlaub noch einiges dazu lesen müssen. Also nicht zum Rücken ;-)

Nach der Rückkehr zum Hotel erstmal in der der Nachbarschaft auf einen wirklich leckeren Kaffee :-)

Und schon wieder geht ein Tag zu Ende. Morgen beginnt die letzte Woche. Noch eine Woche, ja :-)

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