Freitag, 28. November 2014

27.11.2014 Saigon - Start mit Hindernissen

Der Tag begann sehr früh. 05.30 Uhr wecken. 06.00 Uhr Frühstück. Abholung durch Wang um 07.00 Uhr. Lief alles wie am Schnürchen.

Fahrt bis zum Flughafen Danang ca. 45 Minuten.

Check In, Sicherheits Check, Gate 8. Alles klar.

Aber dann kam's. Dass unser Flug der einzige war, der auf der Anzeigetafel kein Gate hatte, war noch nichts zum Wundern. Auf der Boardkarte stand ja Gate 8.

Dann kam die Boarding Zeit. Es stand aber nicht unser Flug dran. Dann wurden die ersten Fluggäste unruhig und plötzlich allgemeiner Aufbruch. Kurze Nachfrage und dann kam auch die Lautsprecheransage. Der Flug nach Saigon geht jetzt ab Gate 5.

Also Treppe rauf und zu Gate 5 maschiert. Aber auch dort immer noch kein Gate hinter unserem Flug auf der Anzeigetafel. Anstatt dessen aber an Gate 5 eine andere Airline auch mit dem Ziel Saigon. Hmmm.

Dann die Durchsage: wegen "physical problems" geht der Flieger nicht 09.05 Uhr, sondern 10.10 Uhr. 1 Getränk umsonst.

Was sind denn "physical problems"? Hat sich der Pilot einen Nerv eingeklemmt und muss erst noch von den Stewardessen massiert werden? Oder braucht er Schlangen-Balm? Ich hätte was dabei. Ach nee, schon mit dem Gepäck eingecheckt.

Dann kurz vor Ultimo wieder eine Durchsage. Der Flieger geht jetzt erst 10.45 Uhr. Schönen Gruß an unseren Guide in Saigon. Der weiß von all dem nichts.

Letztendlich hat es dann mit dem Flug geklappt. Aber es ging weiter.

Beim Landeanflug erstmal Warteschleife wegen des vielen Verkehrs. Dann nach dem Ausrollen warten auf dem Taxi-Way. Auch wegen Verkehr. Jetzt halt am Boden.

Dann Gepäckausgabe. Keine Koffer. Keine Koffer. Keine Koffer.

Irgendwann waren bis auf einen kleinen versprengten Haufen alle Passagiere weg, nur wir starrten auf ein leeres Band. Es bewegte sich aber noch, daher keine Panik.

Und dann kam noch ein Schwung Koffer. Ich denke wir waren so ungefähr die Letzten :-)

Simone kurz auf Toilette und ich habe die Gepäckaufkleber der Airline abgerissen.

Dann beim Ausgang Kontrolle, ob unsere Gepäckscheine mit den Gepäckstücken übereinstimmen. Aaaaaaaah. Nie reiße ich den Zettel ab. Nie. Und nie wird das Kontrolliert. Nie. Und schon garnicht in Frankfurt. Was soll das? Damit ich nicht ein falsches Gepäckstück mitnehme?

Und dann habe ich meine beste Waffe rausgeholt: ein dummes Gesicht und nix verstehen (kann ich am Besten :-)) Und was soll ich sagen: es hat funktioniert. Wahrscheinlich hatten Sie Mitleid.

Draußen wartet Max. Ja wirklich Max. Ein Südvietnamese. Er sagt, seine Eltern rufen ihn Max, aber im Pass steht ein anderer Name, weil das heute verboten sei. Heute muss man einen vietnamesichen Vornamen haben.

Und ja: er spricht deutsch und englisch :-) Und man kann ihn verstehen.

Aber ich habe ja immer was zu meckern: der Händedruck ist so weich, naja ein Waschlappen ist ein Schraubstock dagegen. Egal.

Dann ging es mit Max und dem neuen Fahrer nach Cu Chi, dort wo die berühmteste Tunnelanlage aus dem Vietnamkrieg zu finden ist.

Ich beschäftige mich immer mal wieder mit dem Vietnamkrieg und bin deshalb sehr daran interessiert. Ich weiß, dass viele die Anlage als beklemmend empfinden. Beeindruckend und befremdlich schon. Beklemmend nein.

Bin dann in einen für Touristen erweiterten Tunnel. Simone ist nur bis zur ersten Ebene mit. Als es dann noch tiefer ging, ist sie lieber wieder zurück. Ist in Ordnung. Trotz Erweiterung ist es für einen Europäer doch verdammt eng und natürlich stockfinster da unten. Und stickig dazu. Da wurde zwangsläufig Unglaubliches geleistet. Nicht nur der Aufbau, sondern auch das Leben darin.

Als besonders grausam habe ich dann die ganzen Menschen-Fallen empfunden, denn das war die Realität. Kein Action-Film. Absolut perfide. Es schmerzt schon, wenn man die Funktionsweise der einzelnen Fallen verstanden hat und wie eine mögliche Befreiung ausgesehen haben muss. Grausam.




Am Abend nochmal kurz aus dem Hotel raus und um die Ecke schnell was gegessen. Hatten keine große Lust mehr usn der Hektik zu ergeben. Werden morgen noch genug davon mitbekommen.

Morgen geht's dann mit Max durch die Stadt. Mal sehen, wie uns die Hitze und die Luftfeuchtigkeit bekommt.

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